In unserer Blog-Reihe „Gestaltungsgrundlagen“ erfahren Sie Wissenswertes und Interessantes zu wichtigen Themen der Gestaltung.
Die hier vorgestellten „Sieben Farbkontraste“ wurden bereits vor 60 Jahren vom Schweizer Kunstpädagogen in seinem Werk „Kunst der Farbe“ begründet und haben heute noch einen besonderen Stellenwert in der Gestaltung jeglicher Medien. Künstler, Fotografen und Gestalter spielen mit den Kontrasten und setzen diese bewusst ein, um Spannungen zu erzeugen.
Ittens Farbkreis bildet die Grundlage seiner Farblehre. Im Zentrum stehen die Primärfarben Gelb, Rot und Blau. Diese können nicht durch Mischung anderer Farben erzeugt werden und sind daher als Grundfarben anzusehen. Mischt man jeweils zwei der Primärfarben, erhält man eine der drei Sekundärfarben Orange, Violett und Grün. Bei der Mischung der Sekundärfarben wiederum werden die Tertiärfarben erzeugt: Gelb-Orange, Rot-Orange, Rot-Violett, Blau-Violett, Blau-Grün und Gelb-Grün.
Der Farbe-an-sich-Kontrast, auch Buntkontrast genannt, beschreibt die Kombination von mindestens drei reinen Farben, die auf dem Farbkreis möglichst weit auseinander liegen. „Reine Farben“ sind diejenigen Farben, die nicht durch Schwarz oder Weiß getrübt sind.
Der einfachste und zugleich stärkste Farbe-an-sich-Kontrast wird aus den Primärfarben Gelb, Rot und Blau gebildet. Weitere Beispiele sind (A) Orange, Violett und Grün oder (B) Rot-Orange, Gelb-Grün und Blau-Violett.
Der Farbe-an-sich-Kontrast wirkt oft bunt, entschieden, fröhlich, kraftvoll, aber auch laut. Weil es ein sehr auffälliger Kontrast ist, findet er Anwendung bei Signaltafeln, Flaggen und Warnschildern.
Beim Hell-Dunkel-Kontrast, oder auch Helligkeitskontrast, werden helle und dunkle Farben nebeneinander oder übereinander platziert. Der einfachste und zugleich stärkste Helligkeitskontrast wird aus den „unbunten“ Farben Schwarz und Weiß gebildet. Weitere Beispiele sind (A) Hellgelb und Dunkelgrün oder (B) Hellblau und Dunkelrot.
Der Helligkeitskontrast kann Räumlichkeit bzw. Dreidimensionalität erzeugen. Helle Farben rücken dabei in den Vordergrund, dunkle Farben in den Hintergrund.
Die Komplementärfarben liegen sich im Farbkreis genau gegenüber. Eine Primärfarbe wird also mit einer Sekundärfarbe kombiniert und Tertiärfarben jeweils miteinander.
Komplementärkontraste können aktiv, kraftvoll und grell, aber auch aggressiv, aufdringlich und unangenehm wirken.
Beim Kalt-Warm-Kontrast werden kalte neben warme Farben platziert. Die Zuordnung der Farben zu den Eigenschaften kalt oder warm entsteht dabei aus einer allgemeinen Erfahrung heraus. Auch kognitive Assoziationen spielen eine Rolle: Gelb – Sonne – Warm oder Blau – Wasser – Kalt.
Ein Kalt-Warm-Kontrast kann gefühlvoll oder klangvoll, aber auch unentschlossen wirken. Oft wird mit dem Farbkontrast gegensätzliche Wirkungen verursacht: schattig – sonnig; luftig – erdig; feucht – trocken.
Beim Qualitätskontrast, auch Intensitätskontrast, stehen sich reine und getrübte Farben gegenüber. Die Flächen mit getrübter Farbe steigern dabei die Leuchtkraft der reinen Farbe.
Der stärkste Intensitätskontrast ist reines Rot und Grau mit gleicher Helligkeit.
Ein Qualitätskontrast kann still, ruhig, besänftigend, aber auch erschütternd oder depressiv wirken.
Das richtige Verhältnis von Farben ist besonders bei Komplementärfarben wichtig. Dabei erfordern unterschiedliche Komplementärfarbenpaare verschiedene Gewichtungen für eine ausgewogene und harmonische Wirkung. Wird dieses Verhältnis ins Ungleichgewicht gebracht, entsteht Spannung und Disharmonie durch den Quantitätskontrast, auch Mengen- oder Proportions-Kontrast genannt. Genauso kann dieser Kontrast aber auch zur Betonung einzelner Elemente genutzt werden.
Das richtige Verhältnis von Farben ist besonders bei Komplementärfarben wichtig. Dabei erfordern unterschiedliche Komplementärfarbenpaare verschiedene Gewichtungen für eine ausgewogene und harmonische Wirkung. Wird dieses Verhältnis ins Ungleichgewicht gebracht, entsteht Spannung und Disharmonie durch den Quantitätskontrast, auch Mengen- oder Proportions-Kontrast genannt. Genauso kann dieser Kontrast aber auch zur Betonung einzelner Elemente genutzt werden.
Der Simultankontrast beschreibt die gleichzeitige (=simultane) Farbwahrnehmung gleicher Farben auf unterschiedlich farbigen Hintergründen.
Je nach Hintergrund kann das dargestellte Objekt mehr oder weniger ansprechend wirken. Auch die wahrgenommene Helligkeit ist unterschiedlich, obwohl die Farben selbst identisch sind.
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